Bühne:
Requisiten:
-
Speiseservice, Gläser, Getränke
-
vornehm gedeckt, mit Tischtuch,
Serviette, Kerzenleuchter usw.
Kostüme:
Szene:
Frau
Müller-Lüdenscheid plaudert mit ihrem Mann. Plötzlich
bemerkt sie etwas: "Klaus-Georg, Hast du das gesehen?
Unser Kellner hat einen Löffel in seiner Brusttasche
stecken."
Herr Müller-Lüdenscheid:
"Tatsächlich! Und die anderen Kellner haben das
auch. Sieht ja ulkig aus. Weißt du was, Siegfriede, wir
fragen ihn einfach."
Er winkt den Kellner zu sich. "Sagen
Sie, meine Frau hat gerade bemerkt, dass Sie und Ihre
Kollegen einen Löffel in der Brusttasche stecken haben.
Ist das das neue Markenzeichen Ihres Hauses?"
Kellner: "Nun, wissen Sie, die
Leitung des Hauses hat eine Beratungsagentur beauftragt,
Möglichkeiten zur Ertragsmaximierung herauszufinden.
Dieses Unternehmen hat nach einigen Wochen statistischer
Untersuchung festgestellt, dass der Löffel mit 73,4 % das
Besteckteil ist, das am häufigsten vom Tisch zu Boden
fällt. Das ergibt durchschnittlich 3 Löffel pro Stunde.
Wenn unser Personal dafür gerüstet ist, können wir den
Extraweg zur Küche sparen und das Haus gewinnt dadurch
1,45 Mannarbeitsstunden pro Tag."
Metallisches Klappern: Am Nachbartisch war
ein Löffel auf den Boden gefallen. Der Kellner tauschte
sofort den Löffel mit dem in seiner Hemdtasche aus und
sagte zu Müller-Lüdenscheids: "Sehen Sie, ich werde
den Löffel bei meinem nächsten Weg zur Küche
austauschen, anstatt extra dorthin zu gehen!"
Müller-Lüdenscheids zeigen sich ehrlich
beeindruckt und sprechen leise miteinander. Plötzlich
winkt Herr Müller-Lüdenscheid nochmals dem Kellner,
welcher herbeieilt. "Mir ist da noch etwas
aufgefallen. Sie haben alle beim Hosenschlitz eine dünne
Schnur heraushängen. Ist das etwa auch so eine
Neuerung?"
Kellner: "Sie sind ein guter
Beobachter, mein Herr. Es ist tatsächlich so. Das
Beratungsunternehmen hat herausgefunden, dass wir auch auf
der Toilette Zeit sparen können."
Herr Müller-Lüdenscheid: "Und wie
soll das gehen?"
Kellner: "Ja,
sehen Sie, indem wir uns die Schnur um den... Sie wissen
schon, binden, können wir ihn, ohne die Hände zu
benutzen, herausziehen und dadurch 69,2 % der Zeit
einsparen, weil wir unsere Hände nicht waschen müssen!
Sie sehen, diese Leute sind wirklich gut!"
Herr
Müller-Lüdenscheid: "o.K., das verstehe ich, das
ist eine wirklich verblüffende Idee. Aber eine Frage:
Wenn die Schnur dazu da ist, ihn herauszuziehen, wie
bekommen Sie ihn dann wieder hinein?"
Der Kellner beugt sich zu
Müller-Lüdenscheid und sagt mit gedämpfter Stimme:
"Nun, ich weiß ja nicht, wie meine Kollegen das
machen, aber ich nehme einfach den Löffel dazu!"
Vorhang.
zurück...
*) Das Mikro-Theater erscheint seit
2010/01. Hier die Archivbeiträge: